Walter Hallstein

dt. Jurist und Politiker; CDU; Staatssekretär im Auswärtigen Amt 1951-1957 ("Hallstein-Doktrin"); Präsident der Kommission der EWG in Brüssel 1958-1967; Präsident der Europäischen Bewegung 1968-1974

* 17. November 1901 Mainz

† 29. März 1982 Stuttgart

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 27/1982

vom 28. Juni 1982 , ergänzt um Meldungen bis KW 06/2013

Wirken

Walter Hallstein war der Sohn eines Mainzer Baurats. In Mainz besuchte er auch das Gymnasium und studierte dann Rechtswissenschaften in Bonn, München und Berlin, wo er 1925 mit einer Arbeit aus dem Internationalen Privatrecht zum Dr.jur. promovierte. 1929 habilitierte er sich als Privatdozent an der Universität Berlin und folgte 1930 einem Ruf als o. Prof. für Privat- und Gesellschaftsrecht an die Universität Rostock. Von hier ging er 1941 als Ordinarius für Bürgerliches Recht nach Frankfurt/Main, wo er gleichzeitig als Direktor des Instituts für Rechtsvergleichung bis zum Zweiten Weltkrieg wirkte.

Am Ende des Krieges geriet er in amerikanische Gefangenschaft und organisierte eine Lageruniversität. Das Vertrauen der Amerikaner half mit, 1946 die Wiedereröffnung der Frankfurter Universität beschleunigt zu erreichen, an der H. den Lehrstuhl für Internationales Privatrecht, Völkerrecht, Rechtsvergleichung und Gesellschaftsrecht übernahm.

Ab Ende 1948 hielt H. als Gastprofessor an der Universität Georgetown/USA zwei Semester hindurch Vorlesungen. Er ...